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Allgemein, Energie | 08.10.2021

Eine Zukunft für das Walchenseekraftwerk!?

Oberbayerische Kommunal-Allianz bekundet Interesse, in Zukunft das Walchenseekraftwerk zu betreiben
Regionalen Interessensgemeinschaft Walchenseekraftwerk. Die 9 teilnehmenden Personen halten ein blaues Banner

Eine lange Geschichte

Seit 1924 produziert das Walchenseekraftwerk in Kochel am See Ökostrom, derzeit gut 300 Millionen Kilowattstunden im Jahr. Drei Seen sowie zehn Flüsse und Bäche in der Region sind in das komplexe Ökostrom-Produktions-System eingebunden, darunter die Loisach und die Isar. Anfangs in oberbayerischer Hand, wird das Walchenseekraftwerk zwischenzeitlich von Uniper betrieben, das zum finnischen Energiekonzern Fortum gehört.

Die im Jahr 2030 auslaufende wasserrechtliche Gestattung für das Kraftwerk könnte nun den Weg öffnen, dass sein Betrieb wieder in regionale Verantwortung kommt: Das bisher noch unbestimmte Verfahren soll beim Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen koordiniert werden, bei dem wir – regionale Stadt- und Gemeinde-werke sowie kommunale Partner – in der „Regionalen Interessensgemeinschaft Walchenseekraftwerk“ unser gemeinsames Interesse an einem regional verankerten Betrieb des Kraftwerks heute bekunden.

Ökostrom aus der Region im Einklang mit der Region

Sechs Kommunen im Isarwinkel, dem oberen Isartal und im Loisachtal sind von den Erzeugungs-Aktivitäten direkt betroffen, da sich auf ihrem Gebiet die Gewässer und Anlagen befinden, die für den Betrieb des Kraftwerks genutzt werden: Jachenau, Kochel am See, Krün, Lenggries, Mittenwald und Wallgau hatten sich deshalb schon vor einiger Zeit zusammengetan, damit ihre jeweiligen kommunalen Bedürfnisse hinsichtlich Wasserwirtschaft, Naturschutz und Energieerzeugung im weiteren Verfahren berücksichtigt werden.

Als Zusammenschluss von kommunalen und lokalen Energieversorgern können wir diesen Belangen besonders Rechnung tragen und sind der Region wie kein anderer verpflichtet. Gemeinsam mit den Menschen in unserer Region bilden wir eine kommunal verwurzelte Allianz, die sich für den heimischen Betrieb des Kraftwerks im Jahr 2030 einsetzt.

Matthias Pöll, Geschäftsführer Karwendel Energie & Wasser und Sprecher der Interessensgemeinschaft: „Hier und jetzt gibt es die einmalige Chance, das Kraftwerk zurück in oberbayerische Verantwortung zu führen. Diese Chance wollen wir nutzen zum Wohl der Region. Denn eine lokal verankerte Gemeinschaft kann die regionalen Bedürfnisse besser wahrnehmen und darauf mit passenderen Lösungen reagieren als ferne Konzerne. Wir kommunalen Stadt- und Gemeindewerke bringen eine breite, jahrzehntelange Erfahrung im Betrieb von Wasserkraftwerken mit. Und wir kennen unsere Region und die Menschen mit ihren Bedürfnissen sehr genau, weil hier unsere Wurzeln sind.

Gerade für die kleineren Stadt- und Gemeindewerke ist es oft schwer, allein einen wirklich wirkungsvollen Beitrag zur Energiewende vor Ort zu leisten und leistungsfähige Stromerzeugungsanlagen zu verwirklichen. Im Verbund mehrerer regionaler kommunaler Partner kann dies deutlich besser gelingen. Kurz: Wir sind eine starke Allianz, die Know-how und Ortskenntnis bündelt wie kein anderer Interessent.“

Helge-Uve Braun, Technischer SWM Geschäftsführer: „Die Gründung der Interessengemeinschaft ist ein wichtiger Schritt für die Re-Regionalisierung des Walchenseekraftwerks. Denn keine Gemeinde, kein Kommunalbetrieb allein, könnte sich in einem Vergabeverfahren gegen private Konzerne durchsetzen. Damit liefe das Verfahren an den Kommunen vorbei. Für uns allein wäre das übrigens auch nicht in Frage gekommen – aber gemeinsam ergibt es einen Sinn. Denn nur mit einer starken und erfahrenen Interessensgemeinschaft ist eine erfolgversprechende Teilnahme an dem Verfahren möglich. Ich finde diese nachbarschaftliche Kooperation großartig. Wir können hier Großes schaffen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit unseren Mitstreitern!“

Komplexe Ausgangslage – Ausgang offen

Bei der Vergabe des Wasserrechts am Walchenseekraftwerk wird Neuland beschritten. Das macht die Situation aus juristischer Sicht ausgesprochen komplex. Wirtschaftlich ist der zukünftige Betrieb aus heutiger Sicht schwer einzuschätzen. Denn bei einer Neuvergabe des Wasserrechts zeichnen sich Änderungen der Auflagen, etwa bei den Mindestwassermengen in den Zuläufen, ab. Wir sind allerdings optimistisch, dass wir die zu erwartenden Investitionen mit Anpassungen der Anlage an die Erfordernisse des künftigen Strommarkts refinanzieren können.

Technisch warten weitere Herausforderungen: Es handelt sich nicht nur um ein Wasserkraftwerk und dessen Betrieb, sondern um ein großräumiges System aus Zuflüssen, Wehren, kleineren Kraftwerken, Kanälen, Bauwerken und einem Besucherpark.

Insbesondere durch unsere lokale Verbundenheit und die kommunale Eigentümerstruktur unserer Mitgliedsunternehmen sehen wir auch Chancen für einen integralen Umweltschutz im Einklang mit den Gemeinden und den Menschen vor Ort.

Fazit

Als oberbayerische Energieversorger bringen wir unsere notwendige Erfahrung ein. Wir beschäftigen die Menschen vor Ort und beauftragen Unternehmen aus der Region. Damit stärken wir die hiesige Wirtschaft und durch deren Steuern auch die Kommunen. Als Partner in der „Regionalen Interessensgemeinschaft Walchenseekraftwerk“ wissen wir um die Bedeutung des Kraftwerks für die Energiewende, für die kommunalen Haushalte, für Arbeitsplätze und Tourismus in der Region. Wir, die Kommunalbetriebe vor Ort, können wie niemand sonst in besonderer Weise ein ausgeglichenes Nebeneinander von lokalen Bedürfnissen sowie Klima- und Naturschutz zum Wohle aller schaffen.